Montag, 14. Mai 2007

Urchig urbane Miss Wahl - Miss Zürich 2007

Sonntag Abend.
12 Kandidatinnen aus dem Kanton Zürich sitzen zur Primetime in den Schlieremer Primetimestudios im "GreenRoom" und kämpfen wohl mit der üblichen Nervosität.
Hugo Bigi indessen moderiert in gewohnter Form die Züri News und ist bereit nach Schlieren abzugeben.
Einmal mehr eine Bewährungsprobe für Tele Züri. Nachdem die Mister Schweiz Wahl auch ans SF ging zieht man eben eine kleinere Fernsehkiste im grossen Stil durch. Meine Erwartungen waren klar: Eine professionelle Show von Profis mit einem charmanten Lokalfernsehen-Touch.

Das ungleiche Paar
Tele Züri brachte das Beste was sie zu bieten hatten für ihr Unterhaltungsformat.
Patty Boser und Joël „Mr.Swissdate“ Gilgen huschten auf die Bühne zwischen den Kandidatinnen hindurch und begrüssten das Publikum. Die Motivation des Publikums hielt sich in Grenzen. Vielleicht lag es an den Pet-Arkina-Yverdon Fläschchen die ja nicht so glamourös wirkten wie ein Veuve Cliquot Chübel.
Joël Gilgen (der kleinste auf der Bühne) wirkte Souverän und überraschte mit seiner natürlichen spontan wirkenden Moderationsart.
Sobald Patty loslegte erinnerte mich alles irgendwie an Lifestyle und ich fragte mich wann Jacky Donatz wohl auf die Bühne kommt um das Bild zu vervollständigen. Hilflose Anfeuerungsversuche beim Studiopublikum brachten einen mässigen Applaus.
Markus Gilli hingegen ging ab wie ein Zäpfchen!
Pattys Anfängerfehler mit dem Verwechseln der Moderationsblöcke war peinlich. Noch peinlicher war, dass sie dann am richtigen Ort die bereits bekannte Moderation nochmals sprach. Ein bisschen schneller da wir es ja schon kannten. Danke Patty.
Schön, dass sie ein Kleid trug welches ihre mütterlich, weiblichen Züge demonstrierte. Mutter sein ist ja im Trend und soll bekanntlich Sexyness ausstrahlen, auch wenn nicht mehr alles so straff ist wie bei den anderen 12 ½ Frauen auf der Bühne.

Usgang, Juus Studium, Familie
Los geht’s! Angenehmer Runway Beat erklingt und Kandidatin für Kandidatin stellt sich auf die Bühne mit Blick in die (manchmal falsche) Kamera. Das optisch makellose Portrait folgt und weisst manches SF Miss/Mister-Portrait in die Schranken.
Inhaltlich hingegen ist die Struktur schnell erkennbar und die Fragen welche den Konkurrentinnen gestellt wurden. Trotz der Wiederholungen ein faires Prinzip. Dieser Spagat war ein guter Entscheid der Gilli-Crew.
Zeigt auch die wahre Qualität einer Kandidatin: „Was hat dich bis anhin am meisten geprägt?“ Eine Frage die auch darauf hinauszielt, was man ins weitere Leben mitnimmt von einer markanten Erfahrung. Wenn dann aber eine Antwort kommt wie der Bescheid über die Bestandene Gymiprüfung oder der Autounfall des kleinen Bruders vor X Jahren welcher keine nachhaltigen Schäden oder Folgen davon trug, dann frag ich mich hingegen selbst eine markante Frage: „what the f****?!“
Holpriges Züridüütsch von gleich 3 Kandidatinnen rundeten diesen Gesamteindruck des durchschnittlichen Zürcher Kaufleuten Chicks ab.
Hübsch auch der Berufswunsch Juristin zu werden. Schliesslich ist das Jurastudium das Partyintensivste gemäss anerkannten Umfragen. Aber ist ja toll wenn man damit Menschen helfen kann zumindest davon ausgeht…
Interessant, dass so viele Frauen den Wunsch hegen einmal eine Familie zu haben? Ob das ihre Vokuhila-Flirts gleich sehen?
Glücklicherweise konnten sich wahre charakterstarke und intelligente Frauen vom Pöbel abheben. Meine Favoritin und die des Publikums – Sabrina Knechtli – hatte wohl schon einen beachtlichen Sympathiebonus. Hübsch, bodenständig und selbstbewusst.
Das Portrait wurde der exotischen Favoritin Vjosa Kaba zum Verhängnis, da man nun die wahre Oberflächlichkeit der Detailshandelsfachfrau erkennen konnte.

Urchige Sexyness feat. Professional Stuff!
Auf wessen Idee hin hat man das wohl schärfste an einer Misswahl, den Bikinidurchgang, kastriert? Eine Schweizer Volksmusikband mit einer dilettantischen Turnvereinschoreographie der Schönen provozierte allgemeines Kopfschütteln vor dem Fernseher. Vjosa Kabas schielen zur Vorderfrau… einfach nur Peinlich.
Der Abendkleiderdurchgang war schön gestaltet, mit einer angenehmen Musik und einer schönen Luftakrobatik im Hintergrund. Die Sendung wird gegen den Schluss wieder besser!

Eurovision als Vorbild
Kurz nach der Juryvorstellung wurde der erste Zwischenstand verkündet. Interessante Idee, aber frustrierend für Nummer 7-12. Die Zuschauer konnten bereits von Anfang an anrufen, ein krasser Vorteil für die ersten 6 Schönen, denn nur diese sechs waren beim ersten Zwischenstand unter den besten 6. Peinlich, dass man sich bei Telezüri diese Frage nicht selbst stellte.
Gegen den Schluss holte Nummer 10 Xhevrije Sinani verdächtig auf. Spannen die Osteuropäer wiedermal zusammen und verdrängen die Schweiz innerhalb einer Woche zum zweiten Mal?
Im Green Room durfte Frau sich nochmals aufbretzeln lassen bevors zur Entscheidung kommt. Die Budgetfrage der Miss Zürich Veranstalter wurde einmal mehr bestätigt: Migros Budget Äpfel im Sack und und Pizza vom Kurier. Soviel Luxus sind die schönsten Zürcherinnen wert.
Über Baschi Nationals Outing gegenüber der nächsten Austragung des Eurovisions muss man keine weiteren Worte verlieren. Nur darüber, dass ihm mal jemand Erklären kann wie man richtig in ein Mikrofon singt und den Tonmeister nicht unnötig ins Schwitzen bringen muss.
Die spontane Jenny Landolt konnte sich mit Joëls Interview leider zu kurz vor dem Schluss erst in die Herzen des Publikums quasseln. Auf sympathische Art eben.

Switzerland 12 Points
Vjosa Kaba, Xhevrije Sinani und meine Hoffnung Sabrina Knechtli sind die 3 schönsten Frauen Zürichs. Naja.
Als erste verliess Vjosa Kaba das Trio. Verständlichweise ist ein Kleiderladä a de Bahnhofstrasse nicht das, was wir Zürcher als ein Lebensziel betrachten. Die Enttäuschung klar ins Gesicht geschrieben. Arme Vjosa, dabei haben ihr doch alle gesagt wie sexy sie ist…
Dann geht’s um die Wurst und die erste Miss Schweiz Kandidatin wird gekürt. Die Schönheitsberaterin Xhevrije oder die Schönheit Sabrina.
Ich erinnerte mich an den Moment als Jaana Pelkonen und Mikko Leppilampi im Chor „Moldavia!!!“ schrieen und Bobo draussen war… Kommt es zum gleichen Eklat und wir sehen eine platte mässig hübsche Frau an der Miss Schweiz Wahl, die von sich sagen darf: „ich bin dä Schönschti Züärcherin“?

Aber nein, Sabrina Knechtli hat das Rennen gemacht. Die Balkan Mafia hatte keine Chance gegen das schöne Mädchen von Nebenan. Sie hat dank ihrem gleichzeitigen Miss Fit’n’Healthy Titel auch ein zweites Fitnessabo auf sicher. Danke liebe Sponsoren!

Ein durchzogener Abend. Viele Höhepunkte aber auch unnötige Peinlichkeiten. Das peinlichste ist vor allem die Vorauswahl durch die Organisation der Miss Zürich Wahl. Es hätten 12 potenzielle Miss Schweiz Anwärterinnen sein müssen. Alles andere ist keine Competition.

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